Wer wir sind
Das Forschungscluster "Weisen der Selbstverwandlung" des Minerva-Forscherkollegs zu Berlin zielt auf eine Transformation einer immer noch überwiegend vom Bewusstsein ausgehenden hin zu einer an leiblichen Vollzügen orientierten Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunkte bilden die Handlungsfähigkeit und Netzwerkbildung nicht-menschlicher Aktanten, Formen der Vitalität sowie die nicht auf Repräsentation oder Referenz basierende Herstellung von Bedeutung als Initial leiblicher Vollzüge und materieller Kultur. Diese und weitere Themen werden durch wechselnde Forschungsperspektiven untersucht, wobei dem "Vollzug des Leibes" (Ticro Goto) ein besonderer Stellenwert innewohnt. Das Kolleg ist assoziiert mit der Zeitschrift für geistiges Chlorophyll "KOKOS & ZITRONE". Das Ziel des Forschungsclusters wird durch die enge Kooperation zwischen den Disziplinen Kunstgeschichte, Soziologie und Altertumsforschung angestrebt. Die Ergebnisse sind nicht auf einzelne Bereiche begrenzt, sondern schlagen aus affekt- und handlungstheoretischen Perspektiven grundlegende anthropologische Erkenntniswerte.
Sprecher & Geschichte
Die erfolgreiche Einrichtung des Forschungsclusters "Weisen der Selbstverwandlung" ist das Ergebnis einer mehr als fünf Jahre zurückreichenden Diskussion, seitdem sich ihr Leiter mit der Mehrzahl der Fakultäten an der Universität Kassel verkrachte (2010/2011). Durch die Berufung von Ticro Goto an das Minerva-Forscherkolleg zu Berlin war es möglich, Fragen der menschlichen Verwandlungsfähigkeit zu diskutieren und sich dabei von etablierten Lehrmeinungen abzugrenzen. Ihre parallelen Interessen brachten die Gründer des Forscherkollegs Isabel Kaufmann und Coco-Marie Hefner wiederholt mit Ticro Goto in Kontakt. Am 17. Juli 2016 organisierten sie eine Tagung über "Die Bedeutung der Schauspieltheorie Sanford Meisners für die Phänomenologie der Technik bei Ernst Kapp", während der Vollzug des Leibes durch materielle Kultur als Basis einer historischen Anthropologie diskutiert wurde. Ihr starkes Interesse an leib- und bildtheoretischen Fragen veranlasste sie im Wintersemester 2016/17 ein gemeinsames Manifest mit dem Titel "Bild Leib Fiktion" zu verfassen, das an Künstler und Wissenschaftler gleichermaßen gerichtet ist. Aus dieser gemeinsamen Arbeit ist die Idee zum Forschungscluster "Weisen der Selbstverwandlung" und seiner gegenwärtigen Struktur entstanden.
Struktur
Mit dem Forschungscluster leitet Ticro Goto ein Institut, das zentral auf unpopuläre Forschungsfragen jenseits des Mainstreams zugeschnitten ist. Für das Minerva-Forscherkolleg waren Isabel Kaufmann und Coco-Marie Hefner mit dem Antrag für ein Forschungscluster "Weisen der Selbstverwandlung" in erster Runde erfolgreich. Das Cluster wird sowohl von besonders ausgewiesenen sowie von noch unbekannten Wissenschaftlern geleitet. Gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen werden Themen bearbeitet, die so weit gefasst sind, dass sich in sie unterschiedliche Forschungsideen integrieren lassen. Als besonderer Ort der Forschung vermag das Minerva-Forscherkolleg sein spezifisches Profil und seine Ausstrahlungskraft auch durch die Wahl vergleichsweise offener Fragestellungen mit experimentellem Charakter zu erlangen. Der Cluster ist durch Arbeitsformen gekennzeichnet, die keine "äußeren Zwänge" reflektieren, sondern allein der Sache selbst verpflichtet sind, eingebettet in einen intensiven Austausch und in Gespräche mit den verschiedenen Disziplinen sowie Foren über den engeren Kreis der Wissenschaft hinaus.
Informationsmaterialien
Minerva-Forscherkolleg KOMPAKT
Satzung des Minerva-Forscherkollegs
(Fassung des Beschlusses der Mitgliederversammlung vom 20. Juli 2016)
Copyright © 2016–2018 Minerva-Forscherkolleg zu Berlin e.V. All rights reserved.